- Aufgewacht
Etwas weckte mich
aus tiefem Schlaf,
riß grob hinfort
das schwere Leichentuch.
Etwas griff nach mir
in tiefem Schlaf.
Von innen nach außen,
- Augenblick
Wer trägt dieses Licht, das bindet und befreit,
In Ketten schlägt und Eisen teilt?
Im Mahlstrom menschlicher Sehnsüchte,
Erstickend an Ängsten und Wünschen,
Greift die suchende Hand ins Nichts...
...ins Jenseits
- Beholder In Sorrow
Beholder in sorrow,
sealed in blood and thorns.
Silent steps on haunted ground.
Dread still breathes sharp,
like soaring whispers.
Breathing in sorrow, here,
among the trees of nowhere.
- Der Abend
Fahl, bleich, klamm und kalt. Vergilbt, verblasst, faul und alt.
Trüb, sterbendes Gesicht im Abendrot... fort... Verblasst, die Erinnerung an alte Tage... fort...
"Immerfort, was einst so kraftvoll hat begonnen.
Hinfort, des Lebens Wärme stirbt in der Abendsonne..."
Bald, fällt der Geist aus alten Tagen... fällt... Trüb, die Wirklichkeit von stolzen Tagen... fällt...
- Der Morgen
Das Tor, es öffnet sich erneut.
Das Rad, es dreht sich immerzu.
Das Tor, es öffnet sich erneut.
Die Welt, sie dreht sich immerfort.
Wir wollen weiter und sind doch vom letzten Traum noch so entrückt.
Er war vom reinen Odem der tief reichenden Wurzeln so sehr durchwirkt.
- Der Pakt
Schlage ein... Schlage ein!
Dieser Handel ist Dein.
Nur zu Deinem Besten soll es sein,
Begießen wir's mit Wasser und Wein.
Nur zum Seelenheil ist es gedacht,
Besiegeln wir's mit dieser Nacht.
- Der Tag
Wirr, zerstreut, Gedankenflut, erwacht in neuer Lebensglut, zum Tor hinaus.
Hinfort aus blutiger Geburt, rastlos nun von Ort zu Ort, in die Welt hinaus.
Vorbei, an den Wächtern dieser Welt.
Vorbei, mit Zorn in diese Welt hinaus, mit Feuer hinaus.
Fiebrig rasend alte Wut, inmitten dumpfer Seelenbrut, an jedem Ort.
- Die Nacht
Gefallene der Nacht...
Raunend inmitten glanzloser Nebelfelder, zu den Wurzeln uralter Wälder, zu den Füßen steinalter Gebirge.
Gefallen an der Nacht...
So fülte und so träumte ich, was Sterben ist und was Leben war.
So eröffnet nun das Erbe der Dunkelheit und bringt uns ein die Ernte der Erde.
- Die Quelle Im Wald
Lichterperlen blitzen murmelnd
Zwischen Moos und Stein
Funkelndes Schattenwasser
Im leisen Blaetterrauschen
Lichtdurchwirkte Baumkronen
Wiegend im Wind
Und mein stiller Atem
In dieser ewigen Ruhe
- Findling
Die Nacht erhellt den Pfad,
Wasser greift in's Mühlenrad.
Balken ächzen, Eisen sprechen
Steine mahlen, Knochen brechen.
Die Sache will's, die Räder laufen.
Die Sache will's, die Winde raufen.
Die Sterne nehmen ihre Plätze ein,
- Flammen Der Sehnsucht
Der Mond in schwarzen Flammen,
Flammen, so grausam, so rein,
das Feuer meiner Seele.
Eins, seit Anbeginn der Zeit,
von Leben zu Leben, von Tod zu Tod,
in den Flammen der Sehnsucht.
Träumend...
- Flammende Male
Schemen am Horizont der Wirklichkeit,
Visionen einer fremden Welt.
Morbide Schanheit, gebettet hinter den Wonden des Bewubtseins,
birgt Bindungen vergangenen Lebens.
Flammen in den Augenblicken letzter Atemzuge,
geboren aus Unbedachtheit im unterjochten Geist.
Lebende Formen in stetiger Wandlung,
halten das Herz in eisiger Umarmung und mit ihm das ganze Sein.
- Geisterwoid
Wås treicht eich um
Wås sagts es der Nåcht
Woher kimmt eier Grant
Seids es gar am Deife verwandt
Geisterwoid
Es werd so koid
Geisterwoid
- Grimm
Sog um Sog hinunter
zu weiten Ebenen darunter.
Zug um Zug hinab
zu tieferen Ebenen herab.
Kein Sternbild bei seiner Geburt,
treibt es hinab die kalte Furt.
- Hier Und Jetzt
Form und Leben zerrann zu einem schattenhaften Klang,
Und selbst der Tod verging in diesem Sog der Leere.
Alles fiel in sich zurück, alles ward nur kurzes Glück.
Das Ende ist dies nicht, wohl aber auch kein Neubeginn...
Dieses Nichts ist Licht und Dunkelheit.
Unendlich, und doch ohne Zeit.
- Kerker Aus Zeit
Wächter der Zeit, im Blut eurer Wunden erblüht meine Seele.
Todessehnsucht, die einst das Bild der Sterne schrieb,
nährte sich von Eurer Kraft, um Euch nun für immer zu beenden.
Von Schwielen gezeichnet war meine Seele,
Schwielen, die Eurer Hände Male trug,
doch zur Nacht geworden sind sie Euer Ende.
In der Umarmung schwarzer Pracht seid Ihr Opfer Eures Seins,
weil Euer Niedergang mit Euch geboren ward.
- Schwarze Winde
Wo in den eisigen Spuren des Todes
noch der Funke einstigen Lebens glimmt,
wo im Blut auf des Schnitters Klinge
man noch alte Wärme wähnt
und das Nichts
nicht mehr nur inwendig wohnt.
Wo in alten, verblassenden Bildern
- Schwarzer Seelenspiegel
Ein stummes Antlitz im schwarzen Spiegel eines Sees,
in dessen endlosen Tiefen alle Schreie längst verhallten.
Die Fesseln der Zeit sind schon vor langem wie Wachs dahingeschmolzen,
doch noch liegt ein Geist gebunden in den Tiefen seines feuchten Grabes.
Ein Sargdeckel aus gefrorenen Tränen
verschloss den Traum in alle Ewigkeit.
Ein Traum eines Paradieses;
- Sterna
Es ziagt da Blick
Es zarrt des Gschick
Aussi
Zum Fenster schaugt
Dia eini - diaf eini
Mit am schwarzn
Und blaua Gwand
- Wedaleichtn
Glocknleitn hinterm Woid
Woickn reitn übas Land
Und ois... ois werd so koid
Wedaleichtn übam Woid
Woickn reitn wuid daher
Und ois... ois werd so koid
Vorbei an schiaffe Baam