- Der Stille Fluss
Unzählbar viele Blicke durchbohren meinen Körper
Schutzlos ausgeliefert
Mein Geist verwirrt, sucht nach einer Antwort
auf all die Fragen - ein Schrei ins Leere
Kein Wiederhall ertönt mehr
Ein Schleier aus Angst und aus Sorgen
Nichts bleibt verborgen in dieser Nacht
- Die Welt in Mir
Behütend birgt ihr Schoß alles, was verloren erscheint
Leise wandelt das Licht unbemerkt umher
Stumm erholt sich die Welt
Die Verbundenheit erlischt
Friedlich schwindet der Augenblick
Deine Tränen ertränken alles
Und in mir keimt
Der Wunsch nach mehr Licht - denn
- Einkehr
Seit Tagen
Atme ich nichts als Staub
Die rostig alte Sonne wandert
Wie auf einem dünnen Seil
Entlang am Horizont
Sticht in mein Auge und kehrt in mich ein
- Ewigkeit
Die Augen geschlossen
denn Sinn für das Leben verloren
suchst du weiter die Angst
die all den Zwang in dir weckt
die Ewigkeit zu vergessen
das Gefühl deiner Macht
- Frei
warme Winde tragen mich fort
helle Lichter leiten den Weg
ich folge dem Schein bis ans Ende dieser Welt
und merke ich bin wieder frei
es sind die Zwänge die unser Leben beherrschen
die uns hindern nachzudenken
Angst vor Verlust
- Gegen das Licht
Nimm mich und nähre dich
Von meiner Finsternis dein Reich
Die Lüfte regiert von tausenden Flammen
Strahlende Säulen bis in die Wolken ragend
Eine Himmelstreppe
Die fern ertrinkt in einer Flut aus Licht
Leih mir dein reines Gewand
- Lichtmensch
Rinnt eisern Blut vom Haupt des Todgeweihten
Umfließt den Schlund unzähliger Lügen
Die Brust erbitterten Herzens
Mit schwindendem Licht
Die Menschenhülle am Leben hält
Jahr um Jahr
Leben um Leben
- Monument
Zurück, zurück in die Welt
Zwischen Schein und Wirklichkeit
Entlasse mich in den langersehnten Traum
Und in die vielleicht letzte Freiheit
Die ich dieser Tage doch so sehr vermisse
Lass mich im tiefsten
Schlafe ewig weiterleben
- Morgen
Vollkommen verborgen unter
Triefenden Schatten
Die das Licht vorm Augenblick in Ferne halten
Erschafft die Nacht den Wunsch
Am Morgen nicht mehr aufzuwachen
Was wenn der Lebenswille flieht
Die Echos der Stimmen verklingen
- Neubeginn
Ich sehe tiefer in den Abgrund hinein
Den du in mein Leben geschnitten hast
Sehe nichts nur Zeiten die längst vergangen
An Tagen wie diesem möchte ich sterben
Scheiden und mitnehmen
Alles was wir zusammen erschaffen haben
Hinaus in eine andere Welt
- Repulsion
Kein Augenblick gewährt mir Sicht
Die Stille raubt mir das Gehör
Feuchte Luft rinnt durch die Finger
Und immer und wieder ruft mich deine Stimme
Siehst du in mir den letzten noch Lebenden
Oder bin ich tot
In deinem Heim find' ich kein Wohl
- Requiem
Du weißt, die Farben währen nicht ewig
Auf ein Mal siehst du, danach bist du blind
Taubheit umhüllt die Ohren
Du brennst langsam aus
Bis nur noch Asche in den warmen Himmel weht
Der Abend endlich dämmert
Und das einzig Licht das der Sterne ist
- Unendlich
бесконечно
Nur ein gedanke
Nur ein kreis
Nur ein gebilde
Nur ein wind
Wie kannst du sicher sein
Wie kannst du es wissen
- Zum Abschied
So atme
atme
den Hauch dieses letzten Windes
noch immer liegst du da
wo ich dich fand
teilnahmslos blickst du
mir in die Augen